Katharina Fritzschka, Rückkehrerin
Stellen Sie sich bitte kurz vor:
Mein Name ist Katharina Fritzschka, ich bin 40 Jahre jung und lebe seit meinem 9. Lebensjahr in Guben, als meine Eltern hier nach der Wende ihre berufliche Herausforderung fanden. Ich habe zwei Kinder, bin mit Leib und Seele Krankenschwester und engagiere mich freiberuflich im Bereich Gesundheit und Fitness.
Warum sind Sie zurückgekommen?
Ich habe in den ersten Nächten in Düsseldorf nicht geschlafen, dieser monotone immerwährende Krach hat mich wachgehalten. Das ist meine erste Erinnerung an die drei Jahre dort. Klar gewöhnt man sich daran. Genauso wie an die völlig andere Mentalität der Menschen, das Zusammenleben. Ich habe es genossen und tue es auch heute noch, aber es ist eben nicht zu Hause. Ich brauche meine langjährigen Freunde und meine Familie um mich herum. Das tiefe Vertrauen in mein Umfeld. Beständigkeit hat den Vorteil Ruhe auszustrahlen, wenn man sich darauf einlassen will.
Wo haben Sie vorher gewohnt?
Meine Ausbildung habe ich in Düsseldorf an der Uniklinik absolviert. Das war mit 19 Jahren eine ganz bewusste und klare Entscheidung von mir. So weit wie möglich weg. Mir selbst beweisen, dass ich es auch ohne Unterstützung von zu Hause schaffen kann. Und das hat ja auch geklappt ;-) Ich versuche auch heute noch mindestens einmal im Jahr nach Düsseldorf zu fahren, Freunde zu treffen und die Stadt zu genießen. Es bleibt meine 2. große Liebe, nach Guben. Es stand nie außer Frage, dass ich wieder zurückkomme.
Was gefällt Ihnen besonders an Guben?
Ich liebe es, dass jeder Jeden kennt. Wenn die Menschen sich auf der Straße grüßen, weil sie sich irgendwie bekannt vorkommen, wenn ich beim Bäcker einen Plausch halte und im Dekoladen mit Knutscha begrüßt werde, weil die Mitarbeiterin einfach eine liebe Bekannte ist…, dann fühlt sich das wie Guben an. Ich könnte stundenlang irgendwo sitzen und zusehen wie sich die Menschen begegnen. Das haben wir uns hier bewahrt und ich empfinde es als unendlich wertvoll. Außerdem habe ich das Gefühl von hier aus überall hin starten zu können. Berlin, Dresden… das ist alles nicht unerreichbar fern und trotzdem habe ich hier meine Ruhe vor dem Großstadttrubel. Ich treffe mich auch gern mal mit Freunden in Berlin, genieße einen Kaffee auf dem Alex, bin dann aber auch froh, dass ich die Anonymität hinter mir lassen darf. Und jedes Mal steige ich hier gerne aus dem Zug oder dem Auto. Guben ist für mich Verlässlichkeit, Sicherheit, Normalität- einfach (m)ein Zuhause ♥
Welche Lieblingsplätze haben Sie in Guben?
Ich mag die Neisseterassen in der Sonne mit einem Kaffee in der Hand. Die vielen liebevoll gepflegten kleinen Gärten, das ist der Wahnsinn das zu bestaunen, wenn ich dort mit meinem Hund vorbeilaufe.
Welche Lieblingsplätze haben Sie im Gubener Umland?
Ich liebe das Radwegenetz und die Wälder rundherum. Egal ob laufen oder Rad fahren, es ist wunderbar und wenn man denkt, dass man sich jetzt auskennt, hat man sich schwupps, verlaufen. Gerade bin ich wahnsinnig verliebt in die Schönheit der Heidelandschaft.
Was würden Sie sich für Guben und das Umland wünschen?
Ich wünsche mir, dass wir das Begegnen und unsere Herzenswärme nicht verlieren. Ich wünsche mir Menschen in lenkenden Funktionen, die die Schönheit und die Privilegien dieses wunderbaren Ortes sehen und diese in den Vordergrund rücken.Ich wünsche mir, dass Menschen mit Visionen sich in unserer Stadt verwirklichen können und Unterstützung und Rückenwind bekommen. Ich wünsche mir, dass wir Gubener die Angebote unserer Unternehmer viel mehr annehmen, dass wir rausgehen, hingehen und ihnen zeigen, dass ihr Engagement sich lohnt und sie nicht müde werden.