Katharina Laugks, Hiergebliebene
Stellen Sie sich bitte kurz vor:
Der ein oder andere kennt mich sicher schon von einer der vergangenen Veranstaltungen von und mit der Willkommensagentur „Guben tut gut.“, dennoch möchte ich mich auch dem Rest einmal persönlich vorstellen. Mein Name ist Katharina Laugks, ich bin Mama von 3 wunderbaren Kindern, aufgewachsen in Guben und auch nach kurzem Abstecher in die Großstadt hier in der Heimat geblieben. Im vergangenen Jahr durfte ich bereits vertretungsweise für die Initiative tätig sein, nun stelle ich mich ganz offiziell als Projektkoordinatorin und Ansprechpartnerin der Willkommensagentur „Guben tut gut.“ vor.
Warum sind Sie hiergeblieben?
Ich mag das ländliche, kleinstädtische Leben sehr, die Hektik der Großstadt ist als Momentaufnahme für ein paar Tage ganz klar auch etwas Schönes, aber die Ruhe und vor allem den engen Bezug zur Natur möchte ich nicht missen. Ein ganz großer Punkt war für mich aber auch der familiäre Hintergrund. Meine Kinder konnten hier behütet aufwachsen, mit Großeltern und auch Urgroßeltern, ohne die ein Arbeiten meinerseits schwer realisierbar gewesen wäre. Dies ist bei unseren Rückkehrern auch einer der häufigsten Gründe zurück in die Heimat zu kommen: die Familie. Für mich als Familienmensch absolut nachvollziehbar.
Wo haben Sie vorher gewohnt?
Nach dem Abitur habe ich für eine kurze Zeit im wunderschönen Dresden gelebt. Für mich immer noch eine der schönsten Großstädte, welche ich auch heute noch sehr gern besuche, aber ich kann mich eben auch wieder ins beschauliche Guben zurückziehen.
Was gefällt Ihnen besonders an Guben?
Das Schöne ist tatsächlich, dass man sich untereinander kennt. Grad durch die Kinder, Schulen, Vereine, irgendwo trifft man immer auf bekannte Gesichter. Sicher ist nicht alles Gold was glänzt, aber generell habe ich die Erfahrung gesammelt, dass wir Gubener eine sehr freundliche, offene Willkommensart haben, welche es Neuzugezogenen sehr einfach macht sich hier einzuleben und wohlzufühlen. Ich mag dieses kleinstädtische Flair, alles im Handumdrehen zu erledigen, ohne große Wege auf mich nehmen zu müssen, die Natur zum Ausgleich direkt vor der Haustür, aber andererseits auch ganz schnell mit dem Zug in Berlin, Cottbus oder Dresden zu sein. Ein weiterer Punkt, der Guben ausmacht und im Vergleich mit anderen Städten erwähnt werden muss, ist der Aspekt der Doppelstadt. Im Vergleich zu unserer Kindheit, als wir noch in einer Schlange an der Grenze anstanden um ins Nachbarland zu kommen, ist es für die jetzigen Generationen eine Selbstverständlichkeit, dass deutsche und polnische Kinder gemeinsam in der Kita spielen, in der Schule zusammen lernen oder eben auch zwischen Deutschland und Polen pendeln können ohne eine offensichtliche Grenze passieren zu müssen.
Welche Lieblingsplätze haben Sie in Guben?
Ich gehe sehr gern an der Neiße spazieren, Wasser ist für mich ein ganz wichtiger Wohlfühl-Aspekt. Generell hat sich das Gubener Stadtbild in den vergangenen Jahren zu einem echten Schmuckstück gewandelt.
Welche Lieblingsplätze haben Sie im Gubener Umland?
Ganz klar die wunderschönen Naturseen in unmittelbarer Umgebung, sowie die Kaltenborner Berge. Was gibt es Schöneres als nach einem stressigen Tag raus in die Natur zu gehen und Kräfte zu sammeln. In diesem Punkt können wir enorm punkten, wir haben alles direkt vor der Tür. Ob zu Fuß, ein ausgedehnter Spaziergang um den Göhlensee beispielsweise, eine Wanderung hinauf zur Kahlen Glatze und dann weiter zum Deulowitzer See oder rauf auf´s Rad und unser gut ausgebautes Radwegenetz erkunden. Es gibt so viel zu entdecken. Dies gilt auch für Familien, was wir als Willkommensagentur bereits mit einem Familientag im Mai aufgezeigt haben. Die Spielplätze in den Gubener Ortsteilen Kaltenborn, Deulowitz aber auch in Atterwasch sind für Familienradtouren immer lohnenswerte Ausflugsziele.
Was würden Sie sich für Guben und das Umland wünschen?
Ich wünsche mir für Guben, dass wir weiterhin in eine wegweisende Zukunft gehen, dass noch mehr, grad junge Leute / Familien den Schritt nach Guben wagen, welche auch gewillt sind etwas mit zu gestalten, neue Impulse mitbringen und wir GEMEINSAM etwas bewegen können. Guben soll für alle ein lebenswerter Ort sein. Es wäre schön, wenn wir die Generationen enger zusammenbringen können, mehr Angebote besonders für die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt schaffen würden. Generationskonflikte wird es immer geben, doch sollten wir uns auch stets vor Augen halten, dass Kinder die Zukunft unserer Stadt sind. Die Jugendlichen hier halten zu können wäre so ein Wunsch. Damals hatten wir nicht wirklich eine Wahl. Als es um die Ausbildungssuche ging, waren die meisten doch erst einmal „gezwungen“ das berufliche Glück in der Ferne zu suchen. Dies hat sich glücklicherweise geändert und wir schauen optimistisch in die Zukunft unserer Stadt.
